Kartenpunkte individuell oder dem Team zuteilen?

unconscious

Tichuant
Hi, hab die App wieder installiert, können gerne mal ein Ründchen spielen :)

Wie kann man denn überhaupt selbst auswählen, mit wem man spielt? Ich dachte, das ist zufällig...
Die Idee hinter deinem Vorschlag klingt ja ganz spannend, aber es könnte schwierig werden, eine gute Formel zu finden, um die Stärke der Gegner/Partner in die Wertung einfließen zu lassen. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist der Punkte pro Spiel Wert ja ein Versuch dafür von Matthias, den er recht gelungen findet, den aber ansonsten niemand hier versteht und der ja auch auf dem "Level" einer Spielerin basiert und nicht ihrer "Spielstärke"...
Deinen konkreten Vorschlag finde ich auchkomisch, wieso sollte man das genau voneinander abziehen? (Und theoretisch könnten ja da sogar negative Zahlen rauskommen)

Übrigens entfernt sich die Diskussion langsam ein bisschen von ihrem ursprünglichen Thema; vielleicht sollte man eine neue aufmachen, wenn wir die Diskussion länger fortsetzen wollen ;)
 

uhrensohn

Tichuant
@unconscious zuerst einmal: Schön, dass du wieder da bist. Was ist los mit dir? Ein halbes Jahr verschollen und dann DIESES Comeback, mit Beiträgen im Forum und 80.000 Spielen innerhalb eines Tages?

Und jetzt zur Winrate.

Wir sollten zuerst einmal die beiden Winrates erklären. Es gibt im Leaderboard als Ansicht die normale „winrate“. Diese gibt die prozentuale Gewinnrate all jener Spiele an, bei denen ein Spieler auch wirklich teil genommen hat. Er hat also am Tisch Platz genommen, sich entschieden zu spielen, die Karten aufgenommen, geschupft und dann (im Idealfall) bis zum Ende gespielt. Verlässt er irgendwann, zum Beispiel aufgrund eines Rückstands oder aus Zeitmangel, schlechtem Netz oder what ever den Tisch, gibt es einen Exiteintrag und damit verbunden auch eine statistische Niederlage. Das ist bei beiden Winrates gleich.Spiele, bei denen er noch vor dem Schupfen den Tisch verlassen hat, werden hier NICHT gewertet, existieren also quasi nicht. Anders bei der „adjustierten Winrate“. Dort wird letzter Sachverhalt konsequent als Niederlage gewertet- auch wenn der bot gewinnt.
Was der Sinn dieser „adj. Winrate“ sein soll, habe ich bis heute nicht ganz verstanden. Fakt ist, sie stellt Spieler, die vor dem Spielen das Feld verlassen statistisch natürlich sehr viel schlechter dar, als sie sind. Aber einen wirklichen Aufschluss über die Spielstärke des Spieler gibt sie natürlich nicht mehr. Gute Spieler gewinnen auch mit schlechten Mates noch 50 % ihrer Spiele oder mehr. Bei der „adjustierten Winrate“ sind es jedoch immer 100 % Niederlagen. Der Sinn dahinter soll womöglich sein, dass keiner mehr ein Spiel vor Spielstart verlässt, wenn ihm ein schlechter Mitspieler zugeteilt wird.
Ich hätte jedoch einen Vorschlag für eine bessere Art der adjustierten Gewinnrate. Vorher will ich jedoch erst noch kurz auf die Debatte der Spielstärke eingehen:
Dieses Palaver immer mit „liegt alles an besseren Karten, schlechteren Gegnern, besseren Mitspielern…“ ist immer das gleiche Gerede von Leuten, die nicht akzeptieren und erkennen, dass andere vielleicht besser spielen. Denn wenn ich nicht weiß, warum andere besser sind, dann sehe ich die Gründe nicht und suche irgendwo anders. Am besten in externen Umweltfaktoren. Fakt ist jedoch, die Spielstärke bestimmt am Ende immer wieder die Platzierung. Die besten Spieler können sich 1000 neue Accounts machen und alle Regeln können 5000 mal geändert werden, am Ende stehen immer wieder die selben Spieler oben, die selben in der Mitte und die selben Spieler unten. Und wenn deine Gewinnrate 55 % ist, dann nützt dir auch der zehnte Anlauf nichts, du wirst immer wieder bei etwa 55 % landen, insofern du nicht selber das Spiel verbesserst. Man muss begreifen, dass die Spielstärke der Spieler die Platzierung bestimmt. Alles andere wie mates, Gegner, Kartenglück usw. kann was ausmachen, aber im Endeeffekt kannst du dich nicht auf Dauer künstlich stark besser halten als du bist. Wenn man das nicht einsieht, tritt man selber auf der Stelle und wird niemals weiterkommen.

Und jetzt werde ich das mit Zahlen untermauern und dann zu meinem Vorschlag kommen. Nehmen wir unconscious. Er hat schon relativ lange konstant eine winrate um 65 %. Laut Heywens These müsste dieser nun sehr stark selektieren, um derart hohe Werte zu erreichen, also Tische meiden, an denen starke Gegner und/oder schlechte Mates sitzen und nur Gurken oder tolle mates bespielen. Wenn ich mir jedoch die mittlere Gewinnrate seiner Gegner anschaue und mit der mittleren Rate seiner mates vergleiche, dann sehe ich, dass die Differenz < 1 % ist. Unconscious Mitspieler sind also im Mittel nur geringfügig besser als seine Gegner. Daraus lässt sich schließen, dass die hohe Gewinnrate durch seine spielerischen Qualität bestimmt wird und nicht durch Hexerei. Im übrigen @Heywen : bei dir ist das etwa genauso. Du jedoch generierst mit dem gleichen Verhältnis „nur“ 56 % Gewinnrate, derweil unconscious auf 65 % kommt. Wie soll das nun entstehen, außer durch seine spielerische Qualität? Ihr spielt mit dem gleichen Mitteln, aber er generiert damit eine um etwa 10 % höhere Gewinnrate.

Nochmal: Wenn ich nicht weiß, was ich nicht weiß und was ich nicht kann, dann versteht ich nicht, warum andere etwas besser können. Wäre es so einfach, dass man alles mit etwas Übung durchblickt und dann erkennt und abstellt, dann könnte sich jeder ein paar Replays anschauen und alle wären ruckzuck gleich gut. Das wird aber nie passieren. Der Teufel steckt im Detail und diese Details sieht man nicht.
Ich habe das bei mir auch schon etliche Male beobachtet. Man denkt, man kann etwas und versteht nicht, wieso es bei anderen besser läuft. "Muss eine geheime Zutat sein, auf jeden Fall nicht koscher das Ding". Wenn man ein paar Jahre später deutlich weiter ist, versteht man, was damals das Problem war und kann es dann wirklich- so lange bis einer kommt, der es noch besser kann... Das Problem ist, solange man die Mechanismen nicht checkt, kommt man nicht weiter.

Wie wäre es, wenn wir eine „bereinigte Winrate“ statt dieser sinnlosen „adj. Winrate“ einführen, bei der wir die winrate eines jeden um die Differenz der Winrates aus Gegnern und Mitspielern bereinigen? Nicht jedes Spiel, aber zum Beispiel alle 100 Spiele.
Mal angenommen, man erreicht 65 % Winrate, bei +5% höherer Winrate der Mates gegenüber der Gegner. Dann ist die Winrate rechnerisch um 2,5 % zu hoch (65 % GW Spieler + 55 GW Mate)*1/2 = 60 % Gesamtgewinnquote als Erwartung; wäre der Mate jedoch nur genauso stark wie die Gegner, würde man zusammen "nur" auf 57,5 % Gesamtgewinnquote kommen. Alle 100 Spiele könnte die Quote doch angepasst werden, in dem der Spieler das Delta der Über- oder Unterbewertung selber trägt. Also: Spieler spielt ab Spiel 101 Spielen nicht mit 65 % weiter, sondern mit 62,5 %. Nach 200 Spielen schaut man erneut.
Dann spielt es auch keine Rolle mehr, ob jemand rausgeht oder nicht. Er könnte nur noch mit den Besten der besten Spieler spielen, aber es würde nichts bringen, weil seine Gewinnrate dann massiv korrigiert werden würde.
 
Zuletzt bearbeitet:

unconscious

Tichuant
Hmm nicht unbedingt. Gerade bei Anfängern kommt es oft nicht zu einem guten Spiel. Besonders wenn du einen Mate hast der Anfänger ist und dein Tichu versaut, bei GT den Hund schupft etc... alles schon erlebt und schlimmer. Aber ja, dadurch finde ich die Winrate auch nicht besonders aussagekräftig. Ist eben schwer, wenn gute Spieler mit Anfängern zusammengemischt werden.
Stimmt, die Winrate, die hier angezeigt wird, ist nur so medium... Ich würde zwar schätzen, dass die allermeisten Spielerinnen hier gar nicht auf die Matchups achten und einfach jedes Spiel annehmen, aber selbst dann ist Winrate nicht gleich Spielstärke, denn "gut spielen" ist auch noch etwas anderes als "mit bzw gegen Anfänger gut spielen".
Deshalb fände ich so etwas wie Ligen oder Wettbewerbe oder so in der App sehr cool ;)
Es bleibt aber dabei, dass die Winrate der einzige Wert ist, auf den es für mich ankommt, die anderen finde ich nur interessant...
 

AlRe

Tichuant
Genau dies. Winrate ist auch nur ein Indikator.

Wer als guter Spieler hohe Winrate haben will versucht nur an Tisch mit drei Anfängern oder 3 schlechten Spielern zu spielen. Da sind dann Winrates 65%+ einfach zu erzielen. Bei vier gleich guten Spielern ist die Winrate erwartungsgemäß nur 50%.

Daher ist auch Winrate kein Garant für gute Spieler. Ist nur einfach ein Statistikwert, der erst dann Aussagekräftig ist, wenn man auch die Gegner mit betrachtet.
Hmm nicht unbedingt. Gerade bei Anfängern kommt es oft nicht zu einem guten Spiel. Besonders wenn du einen Mate hast der Anfänger ist und dein Tichu versaut, bei GT den Hund schupft etc... alles schon erlebt und schlimmer. Aber ja, dadurch finde ich die Winrate auch nicht besonders aussagekräftig. Ist eben schwer, wenn gute Spieler mit Anfängern zusammengemischt werden.
 

Heywen

Tichuant
Bin ich ganz bei dir. Ich finde die Winrate hier schwierig zu beurteilen, da man eben sehr oft mit Anfängern spielt oder zwischendurch eine KI einsetzt. Manche achten sicher darauf, nicht mit Anfängern zu spielen, manche nehmen alles mit, hauptsache es kommt zum Spiel :)
Genau dies. Winrate ist auch nur ein Indikator.

Wer als guter Spieler hohe Winrate haben will versucht nur an Tisch mit drei Anfängern oder 3 schlechten Spielern zu spielen. Da sind dann Winrates 65%+ einfach zu erzielen. Bei vier gleich guten Spielern ist die Winrate erwartungsgemäß nur 50%.

Daher ist auch Winrate kein Garant für gute Spieler. Ist nur einfach ein Statistikwert, der erst dann Aussagekräftig ist, wenn man auch die Gegner mit betrachtet.
 

AlRe

Tichuant
Meiner Meinung nach ist nur ein Indikator wirklich geeignet, um die Spielstärke von Spielern zu vergleichen, und zwar die Winrate (und auch da müsste man theoretisch Spiele mit KI / Anfängern am Tisch rausrechnen).
Die Punkte, die ein Team sammelt, sind nicht das, was Spielerinnen versuchen zu optimieren. Trotzdem finde ich diese Statistik interessant, weil sie schon anzeigt, wie sehr bzw wie gut ein Spieler "auf Punkte achtet". Wenn jetzt genau das die Eigenschaft ist, die man mit diesem Wert messen möchte, macht für mich nur die komplette 50/50 Aufteilung Sinn, eben wegen Beispielen wie S2, aber auch zum Beispiel wegen des Schupfens (die anderen Varianten belohnen egoistischeres Schupfen).

Ein weiterer Wert, den ich übrigens spannend und auch aussagekräftig über die Spielstärke einer Spielerin fände, ist die Gesamtzahl an Punkten inkl. Tichu/GT (inklusive Mate) pro Spiel. Der ist vermutlich bei Spielern mit wenigen Spielen schon schneller aussagekräftig und "missachtet" im Vergleich zur Winrate ausschließlich diese Taktiken, abhängig vom Spielstand zu spielen
Bin ich ganz bei dir. Ich finde die Winrate hier schwierig zu beurteilen, da man eben sehr oft mit Anfängern spielt oder zwischendurch eine KI einsetzt. Manche achten sicher darauf, nicht mit Anfängern zu spielen, manche nehmen alles mit, hauptsache es kommt zum Spiel :)
 

unconscious

Tichuant
Meiner Meinung nach ist nur ein Indikator wirklich geeignet, um die Spielstärke von Spielern zu vergleichen, und zwar die Winrate (und auch da müsste man theoretisch Spiele mit KI / Anfängern am Tisch rausrechnen).
Die Punkte, die ein Team sammelt, sind nicht das, was Spielerinnen versuchen zu optimieren. Trotzdem finde ich diese Statistik interessant, weil sie schon anzeigt, wie sehr bzw wie gut ein Spieler "auf Punkte achtet". Wenn jetzt genau das die Eigenschaft ist, die man mit diesem Wert messen möchte, macht für mich nur die komplette 50/50 Aufteilung Sinn, eben wegen Beispielen wie S2, aber auch zum Beispiel wegen des Schupfens (die anderen Varianten belohnen egoistischeres Schupfen).

Ein weiterer Wert, den ich übrigens spannend und auch aussagekräftig über die Spielstärke einer Spielerin fände, ist die Gesamtzahl an Punkten inkl. Tichu/GT (inklusive Mate) pro Spiel. Der ist vermutlich bei Spielern mit wenigen Spielen schon schneller aussagekräftig und "missachtet" im Vergleich zur Winrate ausschließlich diese Taktiken, abhängig vom Spielstand zu spielen
 

Heywen

Tichuant
Dieses realistische Beispiel verstehe ich nicht.
Wenn der richtige Zug (TT) gespielt wird, so geht der Stich zum Spieler, der Letzter wird. Bei Variante A kommen die 20 Kartenpunkte zu seinem Partner und er geht leer aus, bei Variante C werden sie ihm selber gut geschrieben. Das ist doch der Punkt, welcher @uhrensohn ursprünglich aufgebracht hat.

Beispiel S2) ist interessant. Weil die zusätzlichen Punkte vom Partner überstochen werden, profitiert der Richtig-Spieler nicht vom korrekten Zug.

Bei S1) hast du Recht. Da hatte ich einen Denkfehler. Variante A gibt Null Punkte für den Spieler. Variante C gibt dem Spieler +20 Punkte und trennt damit genau so gut, wie Variante B. S1 ist somit eher ein Beispiel warum Variante B und C besser sind als Variante A.

Bei S2) ergibt sich der richtige Zug aus der Bedingung, dass die Teampunkte maximiert werden. Nur Variante B sorgt dafür, dass der Spieler hierfür auch mit Cardpoints belohnt wird. Bei Variante A und C bekommt der Partner die zusätzlichen Cardpoints obwohl es gar nichts mit der Spielstärke des Partners zu zu tun hat.

EDIT: Gedankenfehler korrigiert
 
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felix

Senior Dev
Teammitglied
Premium
S1) Der Spieler spielt um Platz 3 oder 4. Sein Partner ist 1. geworden. Auf der Hand 23TT und er hat das Ausspiel. Gegner hat nur noch zwei Karte und der Spielverlauf legt nah, dass das kein hohes Pärchen ist. Spieler spielt die 3, wahrscheinlich in der Hoffnung noch irgendwie den dritten Platz zu machen und mit einer T nochmal ins Spiel zu kommen. Klappt aber nicht. Gegner spielt J, wird dritter und das gegnerische Team gewinnt in der Differenz 2*20 = 40 Punkte mehr, als notwendig ist.
Variante A und C geben dem Spieler aber 0 Punkte. Egal ob er den richtigen Zug (TT) oder den falschen Zug (3) spielt.
Dieses realistische Beispiel verstehe ich nicht.
Wenn der richtige Zug (TT) gespielt wird, so geht der Stich zum Spieler, der Letzter wird. Bei Variante A kommen die 20 Kartenpunkte zu seinem Partner und er geht leer aus, bei Variante C werden sie ihm selber gut geschrieben. Das ist doch der Punkt, welcher @uhrensohn ursprünglich aufgebracht hat.

Beispiel S2) ist interessant. Weil die zusätzlichen Punkte vom Partner überstochen werden, profitiert der Richtig-Spieler nicht vom korrekten Zug.
 

felix

Senior Dev
Teammitglied
Premium
Die bestehende Variant A ist die regeltreuste.
Unbestritten. Die Regeltreue ist aber für mich kein starkes Argument. Beim Festlegen des Regelwerks hatte der Spielentwickler nicht an ein Leaderboard gedacht. Es gibt zwar Wettbewerbe, aber da geht es nur um Rundenpunkte und nicht um eine möglichst hohe Doppelgewinnrate oder um individuelle Kartenpunkte. Am Familien- oder Stammtisch zählt oft nur ein Spieler seine Karten - und schon ist das Rundenresultat bekannt. Was kümmert da, wieviele Punkte ein Teammitglied beigetragen hat.
Jetzt gibt es einige Vielspieler und vermutlich etwas weniger Vielspielerinnen, für welche der Wettbewerbsgedanke eines Leaderboards eine starke Motivation ist, um auf dieser Plattform zu spielen. Ich habe keine Problem damit, bei der Punktevergabe vom Regelwerk abzuweichen, wenn es Zählungen gibt, welche das gute Spiel besser belohnen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Heywen

Tichuant
Inzwischen sage ich, es ist echt nicht einfach zu entscheiden und alle drei Varianten haben Vor- und Nachteile, sowie eine Existenzberechtigung. Selbst die bisherige Variante, weil sie sich am ehesten an den offiziellen Regeln da dieses Gurus Uhrs WeißderKuckuck orientiert.

Was denn, wenn man die Werte aller drei Varianten rechnet und mittelt? Sozusagen das Beste aus allen Welten. Wir glätten die Ecken ein wenig ab.

Ich glaube, dass fasst es gut zusammen. Man sollte erst überlegen was man will. Danach kann man festlegen welche Definition an besten passt.

Die bestehende Variant A ist die regeltreuste.

Die Variante C 1. und 4. versucht eine Modifikation aber mit welchem Ziel genau? Für mich ein Zwitter, die versucht einige Situationen zu verbessern, aber nahe an Variante A zu bleiben.

Wenn es aber um Spielverständnis der Punkte geht, bleibe ich dabei, dass die Variante B 50/50 die beste Metrik ist um diese zu messen!

Betrachten wir nur folgende Situationen (alle so schon im Spuel beobachtet).

S1) Der Spieler spielt um Platz 3 oder 4. Sein Partner ist 1. geworden. Auf der Hand 23TT und er hat das Ausspiel. Gegner hat nur noch zwei Karte und der Spielverlauf legt nah, dass das kein hohes Pärchen ist. Spieler spielt die 3, wahrscheinlich in der Hoffnung noch irgendwie den dritten Platz zu machen und mit einer T nochmal ins Spiel zu kommen. Klappt aber nicht. Gegner spielt J, wird dritter und das gegnerische Team gewinnt in der Differenz 2*20 = 40 Punkte mehr, als notwendig ist.
Variante A und C geben dem Spieler aber 0 Punkte. Egal ob er den richtigen Zug (TT) oder den falschen Zug (3) spielt.
Variante B gibt dem Spieler für den richtigen Zug +10 Cardpoints mehr.

EDIT: S1 hat einen Gedankenfehler. Nicht korrigiert, damit der Kontext erhalten bleibt. Siehe weiteren Post von felix und mir

S2) Spieler hat 234T auf der Hand. Sein Partner hat ein Tichu angesagt, nur noch zwei Karten und spielt eine 3 vor. Es ist noch ein Ass und zwei Könige im Spiel und aus dem Spielverlauf ist klar, das der Partner das Ass hat. Der Gegner passt und der Spieler spielt die 6 statt der T.

Wiederum ist klar, dass der Spieler in dieser Situation 4. werden wird. Der korrekte Zug ist das abwerfen der T, damit die 10 Punkte ans Team gehen. Aber auch hier differenziert Variante A und C nicht zwischen richtigem und falschem Zug. Der Spieler macht immer Null Punkte. Bei Variante B wird der Spieler für die richtige Spielweise mit +5 Cardpoints belohnt.

Da nur Variante B trennscharf für S1 und S2 ist, bleibt für mich Variante B die beste KPI: Wieviel Punkte macht der Spieler im Durchschnitt für das Team! Ein Spieler der hier 24,9 Punkte hat, verschenkt öfter Punkte als ein Spieler der 28,1 Punkte hat.

Mathematisch ist übrigens die Korrelation BC größer als die Korrelation AB. Daher wäre Variante C auf Platz 2 und immerhin eine Verbesserung zu Variante A.
 
Zuletzt bearbeitet:

uhrensohn

Tichuant
Inzwischen sage ich, es ist echt nicht einfach zu entscheiden und alle drei Varianten haben Vor- und Nachteile, sowie eine Existenzberechtigung. Selbst die bisherige Variante, weil sie sich am ehesten an den offiziellen Regeln da dieses Gurus Uhrs WeißderKuckuck orientiert.

Was denn, wenn man die Werte aller drei Varianten rechnet und mittelt? Sozusagen das Beste aus allen Welten. Wir glätten die Ecken ein wenig ab.
 
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uhrensohn

Tichuant
Man sollte immer doch alle Daten auswerten und nicht nur die Stichprobe. Hier mal für die Top 50 der aktuellen Verteilung die Platzierung nach der neuen Metrik:

Bei Spielern wie holzlandmax, mathi, Lycopodium und Styx gibt es deutliche Abweichungen '1. und 4.' >>> '50/50'
Bei phöhundra1, el perro mierda, Tzamp und Amr1307 ist es genau umgekehrt '50/50'>>>'1. und 4.'

D.h. wenn ich mich wirklich entscheiden müsste, welche metrik besser ist, würde ich mir genau die Spiele dieser Personen anschauen um zu verstehen woher die Unterschiede kommen
.........................................................

Na ja, Felix hat es doch passend beschrieben. Wer stark und aggressiv spielt, wird überdurchschnittlich oft erster. Es ist klar, dass dieser Spieler dadurch verliert, wenn es dann auf einmal 50/50 aufgeteilt wird oder der Letzte als Mate seine Punkte behalten darf.

Umgekehrt profitieren die (guten) defensiven Spieler, wie Micel, von dieser Änderung, da sie zwar nicht oft ansagen oder auf Teufel komm raus die Runde gewinnen wollen, aber stets fleißig Punkte sammeln und mit und für den Mate arbeiten.

Wer hat denn jetzt was verdient? Dem einen müsste man sagen "ok, Egoist, aber geht voran, ist mutig und will was bewegen" und dem anderen "verdammter Schisser, riskiere doch mal was, aber hast stets das Team im Kopf"...
 
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uhrensohn

Tichuant

Ich kann dann nicht verstehen, warum die '50/50' Metrik so stark abgelehnt wird (*Fäkalausdruck*). Für mich scheint die Aussagekraft sehr ähnlich zur '1. und 4.' Metrik und sie ist intuitiv ohne Tabelle zu verstehen, aber alle beiden Alternativen sind besser als die "aktuelle Variante". Also gerne '1. und 4.' wenn das Konsens ist.
Was mich daran stört, ist, dass der abgebildete Wert so stark von dem realen Wert abweicht. Sprich, die Guten werden abgewertet und die Schlechten hochgezogen. Alles rückt etwas näher zusammen. Da steht dann, dass ich 28 Punkte sammle, ich sammle aber eher zwischen 29 und 29,5. Da aber die Verhältnisse zu den anderen Spielern in etwa gleich bleiben, wäre es am Ende doch wieder egal.
Grade Felix' Argument mit dem Drachen hat mich da wieder etwas offener werden lassen für die Teamwertung. Denn, ich sage das jetzt einfach mal so stoffelig, 25 in den Ar*** geschobene Punkte, sind ein riesen Haufen! Warum sollte die der Letzte einfach bekommen? Das entspricht ja dem Erwartungswert einer gesamten Runde. Das geht nicht klar, dass die auch nur irgendein Spieler halt einfach mal so geschenkt bekommt. Das ist ein riesen Punkt bei dieser Diskussion.

Ich persönlich hätte auch die Abweichungen größer erwartet. Da sieht man wieder schön, warum ich ein Fan von rationalen Dingen wie Zahlen bin. Wir Menschen sind einfach allzu oft zu subjektiv und dumm.
 
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Heywen

Tichuant
Und eher ein Funfact, weil es den Spieler 'replaced by AI' gar nicht gibt.

Nur sehr wenige Spieler mit >100 Spielen schaffen es schlechter zu sein als die AI :cool: die nach allen Metriken ungefähr auf Platz ~300 von max. 304 liegt.

1723733230561.png
 

Heywen

Tichuant
Man sollte immer doch alle Daten auswerten und nicht nur die Stichprobe. Hier mal für die Top 50 der aktuellen Verteilung die Platzierung nach der neuen Metrik:

Bei Spielern wie holzlandmax, mathi, Lycopodium und Styx gibt es deutliche Abweichungen '1. und 4.' >>> '50/50'
Bei phöhundra1, el perro mierda, Tzamp und Amr1307 ist es genau umgekehrt '50/50'>>>'1. und 4.'

D.h. wenn ich mich wirklich entscheiden müsste, welche metrik besser ist, würde ich mir genau die Spiele dieser Personen anschauen um zu verstehen woher die Unterschiede kommen

SpielerAnz. Spieleaktuelle Verteilungaktuell PlatzTeamTeam Platz1. und 4.1. und 4. Platz
Sly292
134​
30.2
1​
27.8
3​
29.4
1​
uhrensohn
553​
29.1
2​
27.9
2​
28.4
4​
Micel
836​
29.0
3​
28.4
1​
29.2
2​
Styx
105​
28.7
4​
25.8
76​
27.3
16​
코수
100​
28.6
5​
27.6
5​
27.5
10​
giotis
106​
28.6
6​
27.1
7​
28.5
3​
merry
860​
28.5
7​
27.0
9​
28.2
5​
김보성
125​
28.4
8​
26.6
19​
28.0
7​
jahayra95
609​
28.2
9​
26.5
22​
27.7
9​
durdi
141​
28.1
10​
26.3
34​
27.1
20​
ksy122511
105​
28.0
11​
27.1
8​
27.7
8​
Xabi
142​
28.0
12​
26.7
18​
26.5
43​
unconscious
482​
27.9
13​
26.7
14​
27.4
13​
tattou
198​
27.8
14​
26.9
12​
28.1
6​
Schmuel
126​
27.8
15​
25.9
66​
26.7
37​
Lycopodium
362​
27.8
16​
25.6
100​
27.1
22​
미스터츄
103​
27.7
17​
27.7
4​
26.9
24​
CK_86
118​
27.7
18​
25.6
102​
25.9
90​
Schoenix
220​
27.6
19​
27.3
6​
27.4
12​
Tommy
374​
27.6
20​
26.6
20​
27.2
17​
binz
372​
27.6
21​
25.9
67​
26.7
38​
Wolveight
819​
27.5
22​
26.4
27​
26.5
44​
phöhundra1
569​
27.5
23​
26.4
31​
26.1
73​
ladis
311​
27.5
24​
25.9
65​
26.8
34​
Christian
249​
27.5
25​
25.7
85​
26.4
59​
Tzamp
239​
27.4
26​
27.0
11​
26.4
54​
DimanFCSM
265​
27.4
27​
26.4
28​
26.5
45​
Patrick Jane
355​
27.4
28​
26.3
35​
26.9
28​
debby_44
146​
27.4
29​
26.2
40​
26.7
36​
playfasterplease
205​
27.4
30​
25.7
83​
26.8
35​
Christianne
484​
27.3
31​
26.7
15​
26.9
26​
Amr1307
982​
27.3
32​
26.4
33​
25.9
86​
Predamian
354​
27.3
33​
26.0
58​
26.1
75​
mathi
115​
27.3
34​
25.6
98​
27.2
18​
dragongirl
572​
27.3
35​
25.3
136​
25.7
114​
Corn
338​
27.2
36​
26.5
25​
26.6
39​
Valderama
2461​
27.2
37​
26.2
41​
26.5
46​
Sergio
625​
27.2
38​
26.1
47​
27.4
14​
Vrena
159​
27.2
39​
25.8
77​
26.9
29​
chuchu
112​
27.1
40​
27.0
10​
26.9
25​
Heywen
106​
27.1
41​
26.9
13​
27.3
15​
Headshopf
158​
27.1
42​
26.5
23​
27.5
11​
Zampano
790​
27.1
43​
26.5
24​
26.9
27​
S.Myke
444​
27.1
44​
26.0
56​
26.4
57​
Cucu
184​
27.1
45​
26.0
59​
26.1
76​
또나
152​
27.1
46​
25.7
86​
26.4
60​
t1ne
204​
27.1
47​
25.7
89​
26.0
82​
CHANEL
240​
27.1
48​
25.3
135​
25.8
107​
holzlandmax
126​
27.1
49​
25.1
164​
26.2
71​

Edit: Platzierung bei Punktgleichheit ist nicht genau. Siehe unten.
 
Zuletzt bearbeitet:

Heywen

Tichuant
@felix: Danke, dass du alle drei Varianten so übersichtlich nebeneinander gestellt hast. Wie vermutet korreliert auch 50/50 und nur die Spreizung der Werte ist bei den Varianten unterschiedlich. Ich habe einfach mal die Platzierung der drei Leute die hier diskutieren rausgesucht (40310 Replay-Logs/Mindestens 100 Spiele) :

Spieleraktuelle Verteilung50/501. und 4.
uhrensohn224
Heywen40 bis 491315 bis 16
felix57 bis 6752 bis 6443 bis 53

Ich kann dann nicht verstehen, warum die '50/50' Metrik so stark abgelehnt wird (*Fäkalausdruck*). Für mich scheint die Aussagekraft sehr ähnlich zur '1. und 4.' Metrik und sie ist intuitiv ohne Tabelle zu verstehen, aber alle beiden Alternativen sind besser als die "aktuelle Variante". Also gerne '1. und 4.' wenn das Konsens ist.

Edit: Nachträglich erkannt, dass es natürlich mehrere Leute mit XY Punkten geben kann. In dem Fall müssten die Platzierungen zusammen gefasst werden. Fehlt mir aber aktuell die Zeit. Daher bedeutet Heywen 40 bis 49 z.B. dass es 10 Leute mit aktueller Verteilung gleich 27.1 gibt.
 
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uhrensohn

Tichuant
Vielen Dank für die übersichtliche Darstellung der Fälle.

Die erste Zeile sollte besser "Ich: Erster, Partner: Rang 3" heissen und die dritte Zeile "Ich Rang 3, Partner Erster". "Erster plus Rang 2" ist durch Doppelsieg abgedeckt.

Es ist für mich zwingend, dass je Runde im Total exakt 100 Kartenpunkte verteilt werden.
Wie @Heywen bemerkt hat, sollte ich als Erster auch 50% der Handkarten des Letzten erhalten, wenn mein Partner Dritter wird. Sonst bleiben irgendwo ein paar Punkte liegen.

Nicht einverstanden mit @uhrensohn bin ich bei der Zuteilung bei einem Doppelsieg. Ein Doppelsieg ist immer Teamarbeit. Wenn sich ein Doppelsieg abzeichnet, schaue ich doch nicht auf Kartenpunkte sondern versuche meinen Partner in das Spiel zu bringen oder übersteche ihn um meine letzte Fehlkarte loszuwerden im Wissen, dass er wieder in das Spiel kommt usw. Das individuelle Können zeigt sich in der Teamarbeit.

Meine bevorzugte Liste sieht also so aus:


Wie würden die Kartenpunkte im Leaderboard mit diesen Änderungen aussehen?
Ich habe die aktuelle Zuteilung, die Zuteilung gleichmässig an das Team und meinen obigen Vorschlag durchgerechnet. Das Live-Resultat seht ihr in dieser Tabelle. Die Anzeige dauert ein paar Sekunden, da alle bisher abgelegten Spiele durchsucht werden. Die oben beschriebene Zuteilung ist in der letzten Kolonne unter dem Titel "1. und 4.". Die Kolonnen können durch Klicken in den Kolonnenkopf sortiert werden.

Die guten Vielspielerinnen verlieren Punkte, wenn alles fifty-fifty verteilt wird. Sie selber liegen über dem Erwartungswert von 25 Kartenpunkte, ihr Partner hat im Schnitt 25 Punkte, was natürlich nach unten zieht.
Die Berechnung nach obigem Schema bringt keine grossen Veränderungen gegenüber dem aktuellen Stand; Uhrensohn bekommt sogar etwas weniger Kartenpunkte. Das hängt damit zusammen, dass gute Spieler auch häufig Erste werden und dann die Punkte ihres Partners erhalten.
Beispiel: Wenn ich ohne Drache einen Tichu ansage und schaffe, so geht der Drache des Gegners in aller Regel zu meinem Partner, der vielleicht Letzter wird und ich erhalte die 25 Punkte. Mit obiger Variante sind die Drachenpunkte (ohne Verdienst) beim Partner.

Wir warten auf weitere Reaktion. Stand jetzt, würde ich obigen Vorschlag umsetzen.

Prima! Die Verhältnisse bzw. "Platzierungen" bleiben erwartungsgemäß nahezu gleich. Nur die absoluten Zahlen verändern sich.
Ich kann mit beiden individuellen Varianten leben. Die 50/50-Verteilung finde ich scheiße.

Ich bin am überlegen, wie man es hinbekommen könnte, dass eben nicht nur einer (aktuell der erste, neue Variante der Letzte) die Punkte des Drachens bekommt. Denn wie du gesagt hast, den Drachen scheißt halt n Gegner dahin, völlig ohne eigenes Zutun. Da fängt es dann schon wieder an, unfair zu werden. Genau genommen müsste man den Drachen schon wieder zwischen den beiden aufteilen. Wir haben ja auf der anderen Seite auch angefangen, Zugeständnisse an den Ersten zu machen, mit der Abgabe von 50 % der Handkarten des 3.-Platzierten. Das ist super fair.

Aber so ganz 100%ig gerecht geht es wahrscheinlich gar nicht bzw. nur mit riesigem Programmieraufwand.
 
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