Ich würde nicht sagen, dass das Punktesystem ein Problem für die hohen Level ist. Man bekommt als höchstbelevelter Spieler tatsächlich nicht öfter Punkte abgezogen als andere und auch nicht selten viele Punkte für einen Sieg. Das liegt daran, dass man systembedingt als Levelleader überdimensional häufig mit Anfängern zusammen spielt. Die häufigste Verteilung ist inzwischen so, dass mindestens ein Beginner am Tisch sitzt. Dieser wird in den meisten Fällen dann dem "besten" zugeteilt, weshalb das Team dann am Ende wiederum schwächer ist und im Falle einer Niederlage keine Abzüge erhält.
Es verhält sich also eher gegenläufig. Der Level steigt tendenziell schneller (bzw. die erreichten Punkte) oder zumindest im Schnitt kontinuierlich immer weiter, aber die Statistik sinkt, je weiter oben du stehst. Das ist auch ein Grund dafür, warum man die guten Statistiken eher im unteren und mittleren Tabellenbereich findet. Diese Spieler sind einfach häufiger mit guten mates verwöhnt; und wer viel Tichu spielt, der weiß, dass nichts so wichtig ist, wie ein guter Mate und die Kommunikation mit selbigem.
Wir hatten das Thema schon. Es wäre gerechter, wenn die Teams wirklich komplett zufällig zusammen gesetzt würden. Ich glaube aber ja auch, ihr denkt darüber nach. Das wäre eine weise Entscheidung, denn nur so sind die Parameter im Leaderboard irgendwann vergleichbar. Nach aktuellem System sind lediglich die beiden wirklich rein individuellen Parameter Tichu und GT aussagekräftig. Mit dem Rest verhält es sich so, dass die Werte mit steigendem Level sinken, also negativ korreliert sind. Tiefe Level sind overrated, da sie natürlich von den matches mit starken Spielern profitieren. Höheres Level -> mehr Spiele mit Anfängern gegen stärkere Teams. Bewegst du dich aktuell im mittleren Level, hast du super Aussichten, da du dann fast immer mit einem guten mate gegen einen von etwas weiter oben und einen Beginner spielst.
Ein System, das für Ausgeglichenheit sorgt, wertet denjenigen, der ausgleicht herab und der, der aufgewertet wird, ist viel zu gut dargestellt.
Nehmen wir vier Spieler. Einer (Levelleader) ist etwas erfahrener und hat demnach in diesem Gedankenspiel Stärke 0+1. Der nächste Spieler ist Anfänger und hat Stärke 0 - 1. Diese beiden spielen in der Praxis nun meistens miteinander gegen Spieler mit "mittlerer" Qualität, also Stärke 0 (zum Beispiel Level 7 + Level 9). Das System will nämlich Ausgeglichenheit schaffen und würfelt die Teams so zusammen. Selbst wenn es 0 + 1 am Ende schafft, die fehlende Erfahrung von 0 - 1 auszugleichen, und statistisch jedes zweite Spiel gewonnen wird, ist sein Rating am Ende 0 und nicht 0 + 1 wie es sein müsste. Nur wenn alle zufällig verteilt viele Spiele gegen- und miteinander spielen, wird der stärkste Spieler am Ende auch die beste Statistik erreichen, der schlechteste die schlechteste usw.
Hinzu kommt, dass man fehlende Erfahrung nicht ausgleichen kann. Derjenige mit Anfänger im Team ist auf jeden Fall im Nachteil. Es sieht in der Praxis dann nämlich häufig so aus, dass du mit dem höchsten Level und 400 Spielen zusammen mit einem spielst, der manchmal nicht mal die Regeln kennt, geschweige denn skills hat; aber halt eben gegen zwei Spieler mit vielleicht jeweils 200 Spielen, die durchaus wissen, was sie tuen und dich im Team locker fertig machen....